Wäsche zwischen Weihnachten & Neujahr aufhängen | Aberglaube

Ein alter Aberglaube besagt, dass man in den Rauhnächten, den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche aufhängen soll. Doch was sind die Rauhnächte und was hat es mit dem Aberglauben auf sich?

Welche anderen Bräuche gibt es in dieser Zeit noch? In diesem Artikel erhalten Sie eine kurze Einführung in die verschiedenen Traditionen der Tage zwischen den Jahren.

Die Tage zwischen den Jahren – die Rauhnächte

Als Rauhnächte werden allgemein die 12 Tage zwischen den Jahren, also zwischen 24. Dezember und 06. Januar bezeichnet. Je nach Region werden diese Nächte auch Losnächte oder Weihenächte genannt.

In manchen Gegenden zählen auch nur die Nächte vom 24./25. Dezember, die Nacht von Silvester auf Neujahr und die Nacht vom 05./06. Januar als Rauhnacht.

Ursprünglich gehen die Rauhnächte auf die unterschiedliche Anzahl der Tage von Mondjahr und Sonnenjahr zurück. Das Mondjahr zählt 354 Tage, da ein Mondmonat aus 29,5 Tagen besteht.

Das Sonnenjahr, auf dem unser Kalender basiert, zählt aber 365 Tage. Somit ergeben sich 11 Tage oder 12 Nächte als Differenz, in der die Zeit gleichermaßen stehen bleibt und, so der Glaube, die Grenzen zur Geisterwelt verschwimmen und die Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind.

Der Name „Rauhnacht“ geht dabei auf den Brauch des Räucherns zurück, bei dem mit Kräutern und Weihrauch die Geister und Dämonen vertrieben werden.

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Der Mythos der Rauhnächte

In diesem YouTube-Video erklärt Wolf-Dieter Strobl auf eindrückliche Weise die Bedeutung der Rauhnächte. Sie erhalten einen Überblick über den Brauch des Räucherns und Weihens an Weihnachten und einen Einblick in die geschichtliche Entwicklung dieser besonderen Zeit des Jahres.

Auch der Mythos, dass man an Rauhnächten keine Wäsche aufhängen soll und Hintergründe zu den Glücksbringern an Neujahr werden in dem Video sehr interessant erklärt.

YouTube

Wäsche waschen und Räuchern – die Bräuche und Traditionen

Der wohl bekannteste Aberglaube in Verbindung mit den Rauhnächten ist, dass keine Wäsche zum Trocknen aufgehängt werden soll.
Der Ursprung liegt dabei im Mythos der „Wilden Jagd“.

An den Tagen zwischen den Jahren verschwimmen die Grenzen zur Geisterwelt und die Geister und Seelen der Verstorbenen ziehen durch das Land. Verfangen Sie sich dann in aufgehängte Wäsche, nehmen sie ein Leintuch als Leichentuch mit und der Aberglaube besagt, dass in diesem Jahr ein Familienmitglied stirbt.

Heutzutage besitzt jeder Haushalt eine Waschmaschine, egal ob Toploader oder Frontloader, womit sich der Zeitaufwand beim Wäschewaschen nicht mehr mit früheren Zeiten vergleichen lässt.

Auch ein Wäschetrockner steht meist zu Hause, somit lässt es sich gut vermeiden, nasse Kleidung an den Rauhnächten zum Trocknen aufhängen zu müssen. Selbst wenn Sie keinen Trockner zur Verfügung haben, kann man an den 3 Rauhnächte auf Wäsche waschen und trocknen verzichten.

Der bekannteste Brauch in den Rauhnächten, der heute noch in vielen ländlichen Regionen durchgeführt wird, ist das Räuchern. Ursprünglich wollte man mit dem Rauch die Geister und Dämonen vertreiben.

Heute dient das Räuchern mehr zur Desinfektion und um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Verwenden können Sie dafür nicht nur Weihrauch. Auch heimische Harze (z.B. aus Fichten- oder Tannenholz) sowie Zweige, Blumen und Kräuter können verbrannt werden.

Zusammenfassend gesagt bilden die Rauhnächte die Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 06. Januar. Diese Zeit zwischen den Jahren ist geprägt von alten Bräuchen, Traditionen und vom Stillstand der Zeit.

 

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